Samstag, 19. September 2015

Eindrücke aus Turin/Torre Pellice








Meine Kamera ging leider kaputt und die muss ich erst reparieren lassen deswegen noch keine aus Neapel:)

Erster Monat in Italien

Der erste Monat

Die Anreise und das Seminar in Torre Pellice

Die Anreise ins kleine Dorf Torre Pellice (1 Autostunde von Turin entfernt) verlief ungläubiger Weise ohne größere Komplikationen. Keinem ist etwas weggekommen, jeder Zug war pünktlich und es gab keine größeren Wartezeiten. Das einzige kleinere Problem war unsere Sitzplatzreservierung, da unsere Sitzplätze teilweise von älteren Damen benutzt wurden. Aber da wir ja alle sozial, engagiert und weltoffen sind (GAW T-Shirt) war das für uns natürlich kein Problem und so setzten wir uns auf unsere Koffer oder woanders hin. In Torre Pellice angekommen, erwartete uns ein großes Haus, eine Art Jugendherberge die auch von Flüchtlingen bewohnt wird und eine neue durchgemischte Gruppe. Denn zu uns "Gawlern" (Gustav Adolf Werk) und "Föflern"(Freiwilliger Ökumenischer Friedensdienst) mit denen wir gefahren sind, kamen jetzt nicht nur Freiwillige aus ganz Deutschland (Westfalen,Rostock,...) sondern aus der ganzen Welt (Argentinien,Uruguay,Indien,Ukraine,Ungarn) hinzu.
Der erste Tag verlief dann unter Kennenlernen und Organisatorischem, wo ich mich schnell mit ein paar netten Leuten amfreundete. Die nächsten Tage waren dann vor allem geprägt von langen Italienischkursen, (leider) eher schlechtem und wenigem Essen und netten Touren durch das schöne kleine Dorf. Zusammen machten wir Ausflüge auf den Spuren der Waldensern in ein wunderschönes kleines Bergdorf.
Die Waldenser sind Protestanten in Italien und wurden dort lange Zeit verfolgt weswegen sie sich vor allem in die Berge zurückziehen mussten. Heute stellen die Waldenser nur noch eine kleine Minderheit dar (um die 0,2%). Der Grund dieser Tour war, dass alle Projekte und sozialen Einrichtungen in die wir geschickt wurden von der Waldenser Kirche getragen werden.
Die Zeit in Torre Pellice war interessant und aufschlussreich und der Kern dieses Treffen war klar: Zusammen haben wir nun Leute aus verschiedensten Kulturkreisen kennengelernt die alle etwas ähnliches wie wir machen. So haben wir jetzt Kontakte geknüpft mit Leuten die überall in Italien verstreut arbeiten(überall in Sizilien,Torre Pellice, Agape, Turin, Florenz, Rom und natürlich Neapel).
So ging die Zeit dort auch schnell wieder vorbei und der Abschied rückte näher. Viele Versprechungen ("Ich komm dich ganz sicher besuchen") wurden gemacht und so ging e auf die 7 Stündige Zugfahrt von Turin über Mailand,Florenz und Rom Richtung Neapel.

Die ersten Wochen in Neapel/Eindruck der Arbeit

Die Ankunft in Neapel war zuallerst natürlich aufregend. Vom Chef und seinem Sohn wurden wir abgeholt, guckten uns kurz den Ort der Arbeit an, stellten unsere Sachen in unsere Wohnung und wurden erstmal zum Pizzaessen eingeladen. Typisch neapolitanische Pizza, sicherlich gibt es die besten Pizzen der Welt hier.
Der erste Eindruck der Wohnung war sehr positiv. Wir (meine Mitbewohnerin Elena aus Karslruhe vom "FÖF" und ich) haben eine super Wohnung. Von einer etwas mehr befahrenen Straße geht man durch ein abgeschlossenes Tor durch und ist in einem kleinen Park. Links befindet sich dann ein Haus mit einer großen Terasse, in welchem wir die obere Wohnung bewohnen. Jeder hat sein eigenes Zimmer und sein eigenes Bad und ein Gästezimmer mit Bad gibt es noch obendrauf. Wenn wir die Treppen von unserer Terasse heruntergehen sind es durch den Park nur zirka 50 Meter bis zum Meer. Dort hat man dann einen traumhaften Blick auf einen Sonnenuntergang, Capri, die Stadt Neapel und den Vesuv.
Über die Wohnung können wir uns also nicht beklagen.
Am nächsten Tag wurde dann auch sofort angefangen zu arbeiten. Wir räumten ein bisschen aus nahmen unsere Fahrräder die wir gestellt bekommen in Empfang und dann kamen auch schon die ersten Kinder(da noch nicht so viele da Ferien waren).
Aber was sich grundsätzlich über die Kinder sagen lässt ist, dass alle sehr respektvoll uns nett sind, sich Mühe geben mit uns Italienisch und nicht napolitanisch zu sprechen und auch alles nochmal wiederholen ohne sich lustig zu machen. Zwar sind die Kinder etwas wilder wie in Deutschland aber dafür hören sie auch viel mehr auf Respektpersonen.
Der Sohn von unserem Chef Salvatore zeigte uns dann unseren Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad. Nach 1 1/2 Wochen lässt sich sagen: Es ist immer ein Erlebnis. Zwar ist Neapel sicherlich keine Fahrradfreundliche Stadt aber Zwischen hupenden Autos und Mofas vorbeizufahren und sich seinen Weg durch die engen Gassen zu bahnen hat auch seinen Reiz. Zwar ist der Weg zur Arbeit (5km) hinzus bergauf aber nach der Arbeit kann man dann schnell und einfacher trotz Feierabendverkehr nach Hause.
Der Eindruck der Arbeit ist also durchweg positiv! Der Chef ist nett, die Kinder nicht frech und regelmäßig Sport wird durch das Fahrradfahren auch gemacht:)

Die Stadt Neapel

"Neapel ist in der Tat laut,schmutzig und chaotisch und ja, es gibt sie, die Müllberge, die Taschendiebe und die Camorra, die örtliche Version der Mafia. Und dennoch: Neapel ist ein Juwel, ein Paradies für Hedonisten, eine nimmermüde "Serenata", ein Feuerwerk für alle Sinne und dabei bezaubernd unkonventionell. Hier am Fuße des Vesuvs finden sich wahrhaftig alle Klischees Italiens: enge, mit Wäsche überspannte Gassen, wild gestikulierende Zeitgenossen und der ewig im oberen Dezibelbereich angesiedelte Geräuschpegel. Wer Ruhe und Entspannung sucht, ist hier definitiv falsch, doch wer sich auf das prickelnde Leben einstellt, der wird reich belohnt, denn Neapel ist wie eine Überdosis "Bella Italia".

Mehr lässt sich zu Neapel nicht sagen! Außer dass es ein unterdurschnittliches Bild von Neapel in Deutschland gibt. "Da wirst du sofort ausgeraubt" "Überall liegt Müll".
Ich muss sagen, dass ich mich hier nie unsicher fühle. Wenn man nicht gerade nachts an Orte geht wo man besser nicht hinsollte, ist alles in Ordnung! Das mit dem Müll finde ich auch kein Problem, es ist halt eine typische Südeuropäische Stadt, nicht mehr und nicht weniger. An Alle die noch nicht in Neapel waren: Eine Reise lohnt sich auf jedenfall! Die wunderschöne Insel Capri, die es noch zu erkunden gilt, gleich nebenan. Der Vesuv als spektakuläres Natuwunder, eine wunderschöne Umgebung, die beste Pizza der Welt und Italien pur! Mehr gibt es nicht zu sagen! Gerne könnt ihr vorbeikommen und dann zeige ich euch Neapel, eine Stadt die alles zu bieten hat außer Ruhe und Entspannung!

Ciao e tanti saluti!

Klemens

PS; Es ist schon spät und ich habe jetzt tatsächlich nicht nochmal drüber gelesen. Sorry für Rechtschreibfehler aber die dürft ihr gerne behalten!