Freitag, 18. Dezember 2015

Die letzten Wochen


Nun habe ich schon länger nichts mehr geschrieben und dachte es ist Zeit mal wieder zu berichten. Was ist in den letzten Wochen passiert? Warum kamen keine Berichte?

Besuch Konstantin und Ricci + Phil


Wie ihr den Bildern wohl sicherlich schon entnehmen konntet war es Mitte November soweit und der erste Besuch war da. Spannend war es Leute aus dem gewohnten Umfeld in seiner neuen Umgebung herumzuführen und den Stadtführer zu spielen. ´Mit dem Wetter hatten wir größtenteils Glück und so blieb es tagsüber trocken und es war auch nicht sehr kalt.. So sind wir gemeinsam in die für mich schon bekannte aber immer wieder aufs neue faszinierende neapolitanische Welt abgetaucht. Durch enge Gassen, wo Mofas an einem vorbeirasen, über den lauten und hektischen Markt, wo das italienische Leben nur so pulsiert, bis hin zu ruhigeren Orten, wie zum Beispiel das Castel San't Elmo im Nobelviertel "Vomero", wo man einen fantastischen Blick über die Stadt genießt.
Die Pizza durfte natürlich auch nicht zu kurz kommen und so wurde sie jeden Tag gegessen und für fantastisch empfunden. Wahrhaftig ist die Pizza weltklasse und ich habe sicherlich hier die besten Pizzen in meinem Leben gegessen. Leider bedeutet das auch, dass ich in Deutschland wohl keine Pizza mehr essen kann. (Es ist wie mit der Katze: Kriegt sie einmal besseres Essen, isst sie nichts anderes mehr). Schade für die deutschen Lieferdienste, denn ich war sicherlich ein treuer Kunde, aber wenn man sich einmal an dieses Niveau gewöhnt hat, ist der Rest nur noch billiger Abklatsch.
Zurück zum Thema:
So vergingen die drei Tage mit Konstantin und Ricci sehr schnell und ich konnte mich das erste mal als Stadtführer beweisen. Es hat mir großen Spaß gemacht, und ich freue mich auf den nächsten Besuch, denn eins ist sicher: Es gibt noch einiges zu sehen!





Nur ein Tag später nach der Abreise von Konstantin und Ricci war dann mein Freund Phil für eine Woche zu Besuch. In dieser Woche habe ich meine "Hausmeistertätigkeiten" schon meist früh am Morgen gemacht und so konnten wir den Vormittag für Besuche in der Stadt nutzen. Es ist immer wieder spannend, wie die mir schon vertraute Welt, auf die Besucher hier wirkt. Fast jeder hat erstmal einen kleinen Kulturschock und ist fasziniert und auch geschockt von dem immensen Verkehrschaos, von den alten Häusern und von den kaputten Straßen/Autos/Bussen...
Auch mit Phil wurde nicht sonderlich viel auf die Figur geachtet und so fanden auch wir uns fast jeden Tag in der Pizzeria oder daheim am Pizza essen.
Bei einem einwöchigem Besuch durfte der Besuch auf dem Vesuv natürlich nicht fehlen. Das erste mal auf diesem Naturwunder, das mit einem Ruck eine Millionenstadt zum fliehen zwingen kann. Viele Experten prognostizieren den Ausbruch in den nächsten 20 Jahren. Die Evakuierungspläne liegen in der Schublade bereit doch viele halten diese für nicht umsetzbar. Bei diesem Verkehrschaos schon ohne Vulkanausbruch kann ich das verstehen. So leben viele Neapolitaner mit dem Fatalismusgedanken: "Das sagen die schon immer das der bald ausbricht, wenn es passiert dann passiert es, da kann ich nichts machen" so mein Chef.
Auf dem Krater oben angelangt blicke ich über diese riesige Stadt. Alles wirkt so winzig, so klein.. Der einzelne Mensch nur ein Sandkorn im weitem Chaos.. 
Die Natur hält den Menschen, trotz der heutigen Technologien, doch noch immer in Schach. Nichts könnten all die Menschen da unten tun, denke ich, wenn es so weit ist.
Der Natur, sind wir trotz allem, doch noch immer schutzlos ausgeliefert. Der Vesuv, er schläft nicht, er ruht nur und die Frage ist nicht ob sondern wann er ausbrechen wird. Es wird passieren und ehrlich gesagt will ich nicht unten in dem Chaos sein, wenn es passiert...










Besuch Mama + Papa und Toyah + Kristian


Nur einige Tage danach kam dann auch schon der nächste Besuch, diesmal im Viererpack. Hieß für mich wieder: "Touiprogramm" und viel Pizza. Tatsächlich macht es mir aber immer wieder Spaß in die Stadt zu gehen und Freunden und Familie alles zu zeigen. Vor allem auch weil die Stadt immer wieder aufs Neue faszinierend ist und auch viel Neues bietet. Diesmal haben wir ein bisschen Neapel weggelassen und sind dafür auf den Vesuch mit Besuch von den Ruinen Pompeji für mich war es das erste Mal in Pompeii, und es ist wirklich faszinierend.
Für alle die es nicht wissen: Pompeii ist eine Stadt aus der Antike, die am 24. August 79 vom Vesuv verschüttet wurde. Damals hatte der Vulkan über 800 Jahre geschwiegen. Für die Pompejer war er der Berg des guten Weins. Sie waren stolz auf die fruchtbaren Ackerböden vor der Stadt, denen sie Wohlstand verdankten. Niemand fürchtete "Jupiter Vesuvius", auch nicht, als das schwere Erdbeben von 62 nach Christus Pompeji erheblich zerstörte und die Stadt über Jahre hinweg in eine Baustelle verwandelte. Als der Vesuv dann ausbrach und Pompeji unter Asche, Bimssteinen und Lapili begrub, war der Wiederaufbau noch nicht abgeschlossen.
So viel zur Geschichte.
Viele wissen es gar nicht, aber Pompeji ist auch heute noch eine ganze Stadt. Hier leben Menschen und die Ruinen sind, wenn man so mag, riesige offene Ausgrabungen. Es sind die berühmtesten und besterhaltendsten Ausgrabungen der Welt. Ein Tag in Pompeji brachte Bewunderung und Respekt mit sich: vor der Antike und dem Vesuv.















             Weihnachtsfeier im Centro


So gerade bin ich zurück gekommen von der Weihnachtsfeier. Das heißt es wurde ein Weihnachtsstück aufgeführt und Lieder gesungen. Im Allgemeinem sind die Weihnachtslieder im Italienischen viel besser, mit mehr Rhythmus und mehr für Kinder gemacht. Ein deutsches Lied haben sie aber auch gesungen (Schneeflöckchen, Weißröckchen) was dann "Schneeflöschen Weishhöschen" ausgesprochen wurde. Die Vorbereitungen für das Weihnachtsstück verliefen teilweise im Chaos und mir schwante böses für die Aufführung. Aber als die Eltern dann da waren, haben sich die Kinder durch die Nervosität dann doch konzentriert. Anschließend gab es dann Cola und einen typischen neapolitanischen Weihnachtskuchen. Ciro, der zwei Jahre in Deutschland gelebt hat, hat auch noch Kinderpunsch für alle gemacht, der unglaublich gut war. Leider ist er bei den Kindern überhaupt nicht gut angekommen, sie empfanden es als "Brutto" (Hässlich).











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